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WICHTIGER FORTSCHRITT IN DER HIV-BEHANDLUNG:
PAN-EUROPÄISCHES HIV-GENOTYPING-VERFAHREN GESTARTETRoche kündigt
gemeinsamen Vorstoß für HIV Genotyping an.
FORTOVASE kommt in der Europäischen Union auf den Markt.
Genfer, 10 Mai 1999 - Mehr als 350 Ärzte, Journalisten und Vertreter der
Behandlung von AIDS aus ganz Europa trafen sich heute, um sich über Genotyping zu
informieren, einer neuen Technologie, die Ärzten und Patienten eine bisher nicht
dagewesene Möglichkeit geben wird, ihren Kampf gegen den HI-Virus fortzuführen. Forscher
eines Workshops, der von dem in Basel, Schweiz ansässigen F. Hoffmann - La Roche Ltd
finanziert wurden, legten den Besuchern extensive Daten über den neuen hochwirksamen
Proteasehemmer FORTOVASE® (Wirkstoff: Saquinavir) vor, der jetzt in der Europäischen
Union auf den Markt kommt.
FORTOVASE ist eine verbesserte Version von INVIRASE® (Wirkstoff: Saquinavir Mesylate),
der Saquinavir-Rezeptur der ersten Generation.
Für das Genotyp-Testverfahren werden die allerneusten Technologien der PCR-und
DNA-Sequenzuntersuchungen angewendet, um Daten zu erheben, die Ärzten und Patienten
darüber Aufschluß geben, welche Mutationen in dem DNA-Strang eines individuellen
HI-Virus aufgetreten sind. Diese Mutationen, die zur Resistenz gegenüber verschiedenen
Wirkstoffen gegen den HI-Virus führen, können sich im Laufe der Zeit als Antwort auf
eine Therapie entwickelt haben oder bereits im HIV-Strang vorhanden sein, wenn sich eine
Person erstmals infiziert hat.
"Das Genotyp-Testverfahren bietet durch die Früherkennung dieser Mutationen,
bevor sich die Anzahl der Mutationen erhöht, die bisher nicht vorhandene Möglichkeit,
die HIV-Behandlung für jeden Patienten nach Maßgabe seiner oder ihrer Bedürfnisse zu
maximieren," sagte Prof. Charles Boucher von der Abteilung für Virologie,
Universitätskrankenhaus Utrecht, Niederlande.
"Jetzt können wir genau erkennen, welche Mutationen vorhanden sind und so
hoffentlich die Behandlung der Patienten durch den Ausschluß der Wirkstoffe, die als
Konsequenz einer Resistenz nicht wirken, zu verbessern, und wir können die Wirkstoffe
hinzuziehen, die wirken. Bis jetzt mußten wir alle Wirkstoffe ändern und die Patienten
dazu zwingen, das Repertoire der vorhandenen Wirkstoffe schnell aufzubrauchen."
Experten arbeiten zusammen, um die Verwendung von Genotyp-Testverfahren zu
erleichtern - die Studie GREAT
Obschon die Experten erfreut sind über die Einsichten, die das Genotyp-Testverfahren
bietet, ist das Feld selbst sehr komplex. Um sicherzustellen, daß Genotyp-Daten in der
für den Patienten effektivsten Weise verwendet werden, arbeitet Roche mit Virology
Networks aus dem niederländischen Utrecht und dem Unternehmen, das vor kurzem sein HIV
Genotyping System vorgestellt hat, PE Biosystems aus dem kalifornischen Foster City.
Die Zusammenarbeit zentriert sich auf die Studie GREAT -"Genotypic Resistance
Evaluation to Aid Therapy-switching" - einer Versuchsreihe von Virology Networks, die
die Vorteile von Testverfahren bezüglich der Resistenz innerhalb des Settings einer
HIV-Behandlung bewerten wird, und wird eine Vielzahl von unterschiedlichen
Behandlungsansätzen und eine große
Bandbreite von Medikationen gegen HIV umfassen.
Die GREAT-Studie wird überdies den Prototyp der RetroGram(tm) Decision Support
Software in Real-World Settings testen. Diese experimentelle Software, gemeinsam von
Virology Networks und Roche entworfen und von dem britischen Spezialisten für
Diagnoseunterstützung InferMed entwickelt, verwendet einen elektronisch geregelten
Algorithmus zur Interpretation von
Daten über Genotypen und unterstützt Ärzte und Patienten bei der Entscheidung über
die Behandlung.
"Die Interpretation komplexer Genotyp-Daten - welche spezifischen Gene haben
spezifische Mutationen, was bedeuten diese Mutationen für den möglichen Erfolg
bestimmter Wirkstoffe - kann eine große Herausforderung sein," sagte Jonathan
Schapiro, MD, Clinical Instructor für Medizin bei der Stanford University School of
Medicine im kalifornischen Stanford und Leiter AIDS Services am National Hemophilia Center
im israelischen Tel Hashomer. "Die große Komplexität der Bewertung spezifischer
Resistenzmuster kann die klinische Verwendung der Ergebnisse von Genotyp-Testverfahren
für den behandelnden praktischen Arzt sehr schwierig machen. Systeme, die diese Muster
interpretieren, würden daher dabei behilflich sein, dies zu einem wirklichen klinischen
Hilfsmittel zu machen."
Roche leistet Virology Networks finanzielle Unterstützung für die GREAT Studie, das
Unternehmen liefert außerdem AMPLICOR HIV-1 MONITOR(tm) Testverfahren für die virale
Belastung und provirale DNA-Tests. PE Biosystems arbeitet innerhalb der GREAT Studie mit
Virology Networks und Roche zusammen durch die Bereitstellung seines nur für die
Forschung bestimmten HIV Genotyping System, mit Instrumenten und fachmännischem
Technischem Support.
FORTOVASE, ein hochwirksamer neuer Proteasehemmer, wird in der EU eingeführt
Neben der GREAT Studie finanziert Roche verschiedene Initiativen, die Ärzten und
Patienten bei der Frage helfen, wie das Genotyping in das Paradigma der HIV-Behandlung
paßt. Einige dieser Initiativen werden FORTOVASE, den neuen Proteasehemmer von Roche,
beinhalten, um zu demonstrieren, wie Genotyping dabei helfen kann, die Wahlmöglichkeiten
bei der Behandlung in allen Stadien der HIV-Infektion zu optimieren.
FORTOVASE ist ausgiebig untersucht worden anhand einer Vielzahl von
Patientenpopulationen und in Kombination mit anderen Agenzien. Diese Untersuchungen haben
eine verbesserte Wirksamkeit gegenüber seinem Vorgänger INVIRASE ergeben und seine
Wirksamkeit und Haltbarkeit gezeigt im Vergleich zu den führenden Proteasehemmern
Inhibitor und Indinavir und seine Flexibilität und Verträglichkeit in Kombination
innerhalb von Medikamentengaben aus drei und aus vier Wirkstoffen.
Roche hat Daten aus sechs Studien vorgelegt, in denen die Behandlung mit FORTOVASE im
Kombination mit zwei Nukleosidanaloga begonnen wurde, von denen mindestens einer für den
Patienten neu war. In diesem "standard of care"-Setting zeigte FORTOVASE
beeindruckende und lang anhaltende Ergebnisse bei 76% bis 90% der Patienten, die bisher
keine Medikamente gegen Retroviren erhielten und die eine Unterdrückung der viralen
Belastung unter die Nachweisgrenze des AMPLICOR HIV-1 MONITOR(tm) PCR-Testverfahren nach
24 Wochen (On-Treatment Analyse <400 Kopien/ml, 55-83% <400 Kopien/ml nach der
strengeren Intent-to-treat Analyse, in der fehlende Werte als Versagen gewertet
werden).(1)
In den Studien, in die Patienten aufgenommen wurden, die bereits mit Nukleosidanaloga
behandelt wurden erreichten 64%-74% der Patienten eine Reduzierung der viralen Belastung
unter die Bemessungsgrenze nach der On-treatment Analyse und 53%-64% nach der Intent to
treat Analyse.
Die Pivotalstudie für FORTOVASE zeigte das Andauern der Wirksamkeit bis zu 72 Wochen
für die Behandlung mit FORTOVASE, wobei 80% der Patienten eine Reduzierung der HIV-RNA
auf <400 Kopien/ml nach der On-treatment Analyse und 50% nach der Intent-to-treat
Analyse erfuhren.(2)
FORTOVASE ist bereits auf vielen Märkten der Welt, einschließlich der Vereinigten
Staaten, erhältlich.
"Diese Studien haben die Nützlichkeit von FORTOVASE für Patienten bestätigt,
die noch nicht behandelt wurden, wie auch für Patienten, die bereits behandelt wurden und
nun zusätzliche Optionen brauchen. Ärzte und Patienten müssen wissen, daß es wirksame
und anhaltende Behandlungsoptionen im Verlauf einer HIV-Erkrankung gibt," sagte Dr.
Peter Carey vom Department of Genitourinary Medicine vom Royal Liverpool University
Hospital, Liverpool,
Großbritannien. Dr. Carey ist einer der führenden Forscher in der Roche TIDBID
Studie, in der die zweimal tägliche Dosierung von FORTOVASE mit der Standarddosierung von
dreimal täglich verglichen wurde.
Die Daten aus 32 Wochen der TIDBID Studie zeigen an, daß die zweimal tägliche
Dosierung mit FORTOVASE eine wirksame Behandlungsoption für Patienten sein kann, die die
Flexibilität der Medikamentengabe zweimal täglich gegenüber einer dreimal täglichen
vorziehen.
Die Roche Gruppe ist ein auf dem Weltmarkt führendes Unternehmen für auf Forschung
begründete Gesundheitsprodukte, dessen Hauptgeschäfte Pharmazeutika, Diagnostik,
Vitamine und Duft- und Geschmacksstoffe sind. Roche entdeckt, entwickelt und vermarktet
verschreibungspflichtige Medikamente für die wichtigsten Behandlungsgebiete wie
Virologie,
Infektionskrankheiten, Kardiologie, Onkologie, Transplantationsmedizin und
Fettleibigkeit.
(1) Mit Ausnahme der 83%, die in der CHEESE Studie erhoben wurden, in der die ITT
Analyse als LOCF (Last Observation Carried Forward), nicht MV=F (Missing Value = Failure)
gewertet wurde.
(2) Die ITT Analyse hier schließt die acht Patienten, die von FORTOVASE auf Invirase
gewechselt haben, nicht mit ein. |